Apotheke im Kongo

Das Projekt wurde im Jahr 1995 begonnen und begründet sich auf eine langjährige Freundschaft von Pater Paul mit Pfarrer Jean Czuba, die noch in die gemeinsame Schul- und Priesterseminarzeit zurückreicht. 1998 wurde Jean Czuba, der Leiter einer Gemeinde im Kongo war, von aufständischen Milizen in seinem Dorf erschossen, als er für die Dorfbewohner die Rückkehr in ihre Heimat vorbereiten wollte.

Die Apotheke ist für die Gemeinde Kinkambo, mit 10.000 Einwohnern eine der größten Gemeinden des Missionsgebietes, bestimmt. Ein Brief, der im Pfarrbrief 08/96 veröffentlicht wurde, soll die Freunde, die dieses Projekt in der Gemeinde ausgelöst hat, unterstreichen:

" ... Für Eure Hilfe und Euer Verständnis für meine schwarzen Schäfchen möchte ich mich bei Ihnen von Herzen bedanken. Als ich in der Kirche vermeldet habe, daß wir nun in der Lage sind unsere Apotheke zu bauen, haben die Leute vor Freunde angefangen zu tanzen und zu klatschen. Anfang Januar haben wir 8 TonnenZement und Eisen für das Fundament gekauft. Ein großes Problem ergab sich mit dem Sand und dem Kies. In den umliegenden Gebieten haben wir leider keine Stelle gefunden, zu der wir mit einem Auto gelangen konnten, um eine größere Menge Kies und Sand zu besorgen. Es schien, als ob wir bis zur Trockenzeit im Juni warten müßten. Der Enthusiasmus meiner Gemeindemitglieder war jedoch so groß, daß sie sich dazu entschieden haben, den Sand auf ihren Köpfen zu transportieren. Dieser Aktion haben sich auch nichtkatholische Einwohner angeschlossen. Jeder von ihnen hat wenigstens 5 Eimer geschleppt, unsere Katechumenen aber haben dabei die meiste Arbeit geleistet. Der herbeigetragene Kies hat für das 21 mal 6 Meter große Fundament und die Bausteine ausgereicht. Jetzt Anfang März, während ich dir diesen Brief schreibe, sind die Bauarbeiten an der Apotheke bereits in Fensterhöhe fortgeschritten. Ich hoffe , daß wir ungefähr in zwei bis drei Monaen das Dach decken können. Die Dachbleche habe ich bereits gekauft. Wenn ich weiterhin genug Kraft habe und der Enthusiasmus der Menschen nicht versiegt, dann werde ich mit Gottes und Eurer Hilfe am Ende des Jahres die Apotheke eröffnen können. Das gesamte Gebäude haben wir in 2 kleine Schlafräume, ein Gemeindebüro, einen großen Begegnungsraum und eine Apotheke geteilt. Nach meiner Meinung sind wir mit Euerer Spende in der Lage, dieses Gebäude zu errichten. Ein finanzielles Problem wird uns die Erstanschaffung der Medikamente bereiten. Ich hoffe jedoch, daß der Herr Gott die hilfsbereiten Herzen bewegt, so daß wir dieses Problem bewältigen können. ..."